Malaria
In der Schweiz erkranken jedes Jahr 300 bis 400 Personen an Malaria. Diese Erkrankung wird durch Stechmücken in tropischen Ländern übertragen und kann in falsch oder verzögert behandelten Fällen zum Tode führen. Die Prophylaxe (Vorbeugung) vor einer Reise in die Tropen ist dringend angezeigt, es gibt aber auch Länder, wo es nur ein sogenanntes Notfall-Medikament braucht.
Gelbfieber
Gelbfiebermücke
Diese Erkrankung wird durch ein Virus verursacht, das durch Stechmücken übertragen wird. Sie endet in vielen Fällen tödlich (innere Verblutung). Gelbfieber kommt nur in Südamerika und im tropischen Afrika vor. Die Gelbfieberimpfung ist gemäss einer Publikation der WHO neu lebenslang wirksam. Damit sind wissenschaftlich gesehen keine Auffrischimpfungen mehr notwendig.
Die Impfzertifikate, welche für die Einreise in gewisse Länder notwendig sind, sind aber weiterhin nur 10 Jahre gültig. Diese Regulation besteht aufgrund internationaler Verträge und muss erst von der WHO-Versammlung und den einzelnen Ländern geändert bzw. angepasst werden. Auffrischimpfungen für die Erneuerung der Impfzertifikate sind trotzdem weiterhin alle 10 Jahre zu machen.
Gelbfieber kommt nur in Südamerika und im tropischen Afrika vor. Die Impfung hat eine sehr gute Schutzwirkung für 10 Jahre. In folgenden Ländern kommt Gelbfieber regelmässig vor (sogenannte Endemieländer):
Afrika: Äquatorial-Guinea, Äthiopien, Angola, Benin, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Gabon, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Kongo, Kongo Dem. Rep., Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Rwanda, Sao Tomé und Principe, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik
Südamerika: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ekuador, Französisch-Guyana, Guyana, Kolumbien, Panama, Peru, Paraguay, Surinam, Trinidad, Venezuela.
Seit Beginn 2017 ist das Gelbfieber in Brasilien wieder neu vermehrt aufgetreten, mit bisher ca. 3200 Gelbfieber-Verdachtsfällen (Tendenz steigend), 450 bestätigten und 150 Todesfällen. Es ist v.a. das Gebiet Sao Paulo/Rio (auch Ilha Grande) betroffen. Im Moment muss man davon ausgehen, dass nun in ganz Südamerika schärfere Kontrollen der Gelbfieberimpfung durchgeführt werden. Meldungen aus den benachbarten Ländern z.B. Peru, Kolumbien, Paraguay und Venezuela berichten über importierte Fällen von Gelbfieber. Es wird empfohlen für eine Reise in den tropischen Teil Südamerikas eine gültige Gelbfieberimpfung zu haben und den Impfausweis auch auf die Reise mitzunehmen.
Geschlechtskrankheiten, HIV und AIDS-Erkrankungen
In verschiedenen Ländern sind HIV und Geschlechtskrankheiten sehr verbreitet. Die Gefährlichkeit dieser Krankheiten sollte allgemein bekannt sein. Eine professionelle Aufklärung und Vorbeugung ist notwendig.
Hepatitis A und B (Gelbsucht)
Diese häufigen, weltweit vorhandenen Erkrankungen werden durch Viren übertragen. Die akut verlaufende Hepatitis A, die durch die Nahrung oder unreines Wasser übertragen wird, führt zu unangenehmen Symptomen (Gelbsucht, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, längere Arbeitsunfähigkeit). Die in 10% chronisch verlaufende Hepatitis B, die durch Körperflüssigkeiten (Blut) und ungeschützen Geschlechtsverkehr übertragen werden kann, führt zu einer Lebererkrankung, welche zu Leberzirrhose (Leberschrumpfung) und Leberkrebs führen kann. Gegen Hepatitis A und B kann einzeln oder kombiniert geimpft werden (mit einem sehr guten Langzeitschutz).
Dengue
Das Denguefieber ist die weltweit häufigste durch Insekten übertragene Infektionskrankheit. Der Erreger, ein Virus, wird durch tagaktive (auch in der Dämmerung!) Tigermücken übertragen. Die Erkrankung führt zu Fieber, Muskel-/Gliederschmerzen, ebenso sind die Gelenke betroffen, manchmal treten auch Hautausschläge auf. Selten kann es zu Blutungen kommen. In naher Zukunft sollte in der Schweiz ein Impfstoff (Qdenga) zur Verfügung stehen, aleerdings ist der Impfschutz nicht besonders gut..
Zika-Virus
Seit Anfang 2015 breitet sich das Zika Virus, ausgehend vom Bundesstaat Bahia in Brasilien, über eine zunehmende Anzahl Länder Lateinamerikas aus.
Die Symptome variieren sehr stark, Fieber muss nicht immer vorhanden sein, es kann Hautausschläge am Körper geben, auch Gelenkschmerzen (typisch in Händen und Füssen). Die effektive Anzahl der Fälle ist unbekannt, da es zur Zeit noch nicht überall getestet werden kann und die Symptome eher unspezifisch sind.
Generell wird Schwangeren (egal in welchem Trimester) davon abgeraten, speziell in die Gebiete mit Zika-Fällen zu reisen, da es offenbar vermehrt zu Fällen mit Microencephalie (zu kleiner Kopfumfang mit ev. Schädigung des Gehirns) bei Neugeborenen gekommen ist. Unter www.cdc.gov/zika/geo/ finden Sie die Weltkarte mit den jeweiligen betroffenen Gebieten. Diese wird jedoch nicht mehr “updated”, da die Zahlen stark rückläufig sind. Seit Beginn 2018 ist das Zika Virus wieder rückläufig in Südamerika.Die neuesten Empfehlungen betreffend der Wartefrist nach Besuch eines potentiellen Zikagebietes ist 2 Monate (wegen Schwangerschaft).
Weitere Impfungen
Wie steht es mit Ihrem Impfstatus? Wann erfolgte die letzte Impfung für Tetanus (Starrkrampf), Diphtherie, Poliomyelitis (Kinderlähmung)? Sind eventuell weitere Impfungen notwendig?
Meningokokken – Meningitis
Typhus
Tollwut
Japanische Enzephalitis
Zeckenenzephalitis
Grippe
HPV (Humane Papilloma Viren)
Was unternehmen Sie, wenn während einer Reise ins Ausland eine Erkrankung auftritt? Was soll die Reiseapotheke enthalten? All diese Fragen können im Detail bei einer Beratung besprochen werden.
Weitere Informationen zu Tropenkrankheiten, Impfungen, Reiseapotheke, etc.:
Mit den besten Wünschen für eine wunderschöne Reise!